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USA / Texas und Mittlerer Westen: Adobe-Idyll in der Wüste: Das Gage Hotel in Marathon/Texas

Hoteltipp von den Autoren des Bandes „USA-Texas & Mittlerer Westen“ M. Brinke – P. Kränzle

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Marathon – eine Handvoll Häuser entlang einer staubigen Hauptstraße, begleitet von Eisenbahnschienen, in der endlosen Weite des texanischen Westens. Ein Dorf wie aus einem Film – und in der Tat wurde einst hier für Wim Wenders „Paris, Texas“ gedreht. Das nicht einmal 500 Einwohner zählende Städtchen im Brewster County kennt man vor allem als Zugangstor zum Big Bend National Park, und als solches ist der Ort mit dem Gage Hotel ein idealer Standpunkt.

„Texana“-Western Art und Indianerkunst im Innern des Gage Hotels

Dass der Besitzer dieses Hotelkomplexes Antiquitätensammler und -kenner ist, merkt man gleich, wenn man die Lobby des historischen Hauptgebäudes betritt. 1927 war das Hotel von dem Rancher Alfred Gage erbaut worden und illustre Gäste wie Gutzon Borglum (Bildhauer am Mt. Rushmore) oder Zane Grey (Westernautor) sollen hier übernachtet haben. J.P. Bryan machte vor über 30 Jahren Bekanntschaft mit der Hotelruine und erwarb sie für $ 30.000. Dass es ihn fast zwei Jahrzehnte Arbeit und viel Geld kosten würde, den Komplex auf Vordermann zu bringen, hatte er damals wohl nicht geahnt. Im Ölgeschäft reich geworden, läge Bryan, mit Stephen F. Austin, dem “Father of Texas”, in der Ahnenreihe, historisches Interesse quasi im Blut. Sein Spezialgebiet wurde „Texana“-Western Art und Indianerkunst – und eben damit stattete er auch sein Hotel aus.

Adobebauten mit grünem Innenhof und Pool

Das neben dem historischen Hauptbau entstandene idyllisch-grüne, mexikanisch-angehauchte Adobedorf, kann man von der Straße her nur erahnen. Hinter üppigem Grün und einer Adobemauer versteckt sich ein Swimming Pool und um einen Innenhof mit Brunnen gruppieren sich in lang gestreckten Adobebauten die 20 Gästezimmer. Jedes davon ist individuell dekoriert mit „echten“ Antiquitäten. Alle Zimmer sind hervorragend ausgestattet, u.a. mit Gratis-WLAN; Fernseher gibt es hingegen nicht. Statt sich Bildern und Lärm auszusetzen, empfiehlt es sich eher, im Schaukelstuhl vor dem Zimmer den Sternenhimmel zu betrachten, der hier in Nähe des Big Bend Nationalparks besonders legendär ist, da weitgehend künstliche Lichtquellen fehlen. Arkustisch untermalt wird das Spektakel am Himmel vom Zirpen der Grillen und dem Geheul der Kojoten.

Eigene Weinberge, Obsthaine und Nussbäume beliefern das hoteleigene Restaurant

Im historischen Hotelbau von 1927 stehen 16 einfachere Räume zur Verfügung, außerdem gibt es Nebengebäude zu mieten. In den Gage Gardens – fast ein kleiner Botanischer Garten mit heimischen Pflanzen der Chihuahua Wüste – gibt es u.a. Weinberge, Obsthaine und Nussbäume, und die Ernte von dort wandert direkt in das zugehörige 12 Gage Restaurant. Es ist bekannt für seine hohe Qualität, für täglich eingeflogene frische Meeresfrüchte und Fisch, lokale und saisonale Gemüse, Früchte und Kräuter sowie perfekte Steaks. Die servierten Bierspezialitäten und Cocktails kann man übrigens auch nebenan in der White Buffalo Bar genießen.

Infos: Gage Hotel, 102 NW 1st. St./Hwy. 90 W., Marathon/TX , Tel. 001 (432) 386-4205, www.gagehotel.com, ab ca. $ 130 inkl. kleinem Frühstück und Gratis-WLAN, außer Lokal und Bar gehören ein Fitnessraum und ein Spa zum Komplex.

© Margit Brinke und Peter Kränzle, Autoren des Bandes „USA-Texas & Mittlerer Westen“

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